mit dem, was sie bei jägermeister tun, starteten sven mussler und oliver wiedener in ein lebhaftes gespräch. sven mussler (sm): ich bin seit 2013 bei jägermeister und verantworte den bereich unternehmensstrategie. ich arbeite eng und regelmäßig mit fast allen unternehmens- bereichen zusammen. oliver wiedener (ow): da ich bisher mit verwaltungsarbeit nicht viel am hut hatte, finde ich es schwierig, mir unter deinem job etwas vorzustellen. geht es darum, das unternehmen in eine bestimmte richtung zu schieben?! sm: ja, im grunde ist es das. ich beschäftige mich mit den perspektiven, die das unter- nehmen hat. zum beispiel ist jägermeister mittlerweile in knapp 130 landesmärkten präsent. in fast allen ländern arbeiten wir mit einem lokalen partner zusammen. die übernahme unseres us-amerikanischen partners sidney frank vor zwei jahren war ein zukunftsweisender schritt für jägermeister, der viele kollegen in der ver- waltung, mich eingeschlossen, lange und intensiv beschäftigt hat. dabei verbringe ich viel zeit mit analytischer arbeit und befasse mich zahlen und daten. mein job hat aber genauso einen kreativen part, wenn ich aus daten strategische konzepte und vorstands präsentationen entwickle. das ist zwar alles sehr schreibtischlastig, aber ich verkrieche mich ganz und gar nicht in meinem kämmer lein. ich bin ein großer freund persönlicher kontakte zu kollegen, anstatt immer nur e-mails zu schreiben. 1 16 1 17 rubrikseite begegnung ow: deine tätigkeit hört sich nach großer verantwortung an. mit sicherheit ist dein stress ein anderer als meiner. ich stehe den ganzen tag und bin körperlich in aktion. zum sitzen komme ich eigentlich nur in der pause. getourt und war zwei jahre in österreich. zuletzt habe ich mir bei einem metzger in hannover fachwissen über fleisch ange- eignet. das fand ich sehr spannend. bei jägermeister bin ich seit april 2016 und freue mich sehr, hier ab und zu meiner alten sm: ich würde das für mich als positiven stress bezeichnen, zumal wir ein unheim- lich gutes arbeitsklima haben. und ja, ich trage auch verantwortung. wenn ich etwas für den vorstand ausarbeite, dann muss der inhalt auf den punkt genau sitzen. das zu leisten, ist herausfordernd, macht aber großen spaß, weil ich unmittelbar die wege mitgestalten kann, die das unternehmen gehen soll. wie ist das bei dir? ow: also wir machen das essen für die mitarbeiter, und fangen damit spätestens um 6 uhr morgens an. wir haben gut zu tun, da alles frisch geliefert wird. salate und dressings – am salatbuffet im casino ist alles handgemacht, tiefgekühltes gemüse oder fisch sind tabu. mit frischen, tollen produkten arbeiten zu können, ist aber gerade das, was mir als koch spaß macht. sm: diese hohe qualität des essens merkt man aber auch. das hat mit kantine nicht mehr viel zu tun. ow: qualität zieht sich bei jägermeister durch alle bereiche. deshalb ist man auch soweit gekommen – vom altherrengetränk zum absoluten lifestyle-produkt. hier wol- len wir mit den essen natürlich mithalten. sm: dass qualität einer unserer grund- werte ist, merkt man daran, wie wir mit dem produkt umgehen. es gibt über 300 qualitätskontrollen, damit jägermeister immer und überall gleich gut ist. bei uns im unternehmen spricht man nicht nur über qualität, man lebt sie auch. ich habe mal eine persönliche frage: bist du eigentlich wolfenbütteler? ow: nein, ich komme aus stamford in connecticut, usa. dort bin ich zwei- sprachig aufgewachsen. als ich 15 war, sind meine eltern mit mir zurück nach deutsch- land gezogen. hier habe ich nach der schule eine ausbildung zum koch gemacht. danach bin ich quer durch deutschland 29 29 oliver wiedener bevorzugt schgrfe messer und hgtte ein besonderes designerstück dgbei heimat zu begegnen. denn wenn gäste aus amerika im unternehmen sind, für die wir im gästehaus das menü zubereiten, kommt man schnell ins gespräch. ich kann dann mal wieder englisch sprechen. das genieße ich sehr. während die bedienung frischen kaf- fee serviert, holen beide etwas aus ihren taschen hervor. sm: ich habe etwas aus meinem arbeitsall- tag mitgebracht, meine kaffeetasse und mein tablet-pc, das hier aber nur stell- vertretend für meinen büro-rechner steht. jacke aus, computer an und ein schwarzer kaffee – so starte ich morgens im büro in meinen arbeitstag. ow: weil ich ja schlecht einen ofen mit- bringen konnte, habe ich ein messer dabei. sm: oh! das ist aber kein gewöhnliches messer?! ow: nein, das ist von porsche. die haben mal besondere messer in einem speziellen design entwickelt. das gute stück ist sehr, sehr scharf.